Achteinhalb Jahre spielte Tanju Öztürk für den MSV Duisburg, bevor er den Verein im Winter 2015 in Richtung Schalke II verließ. Der Defensivspieler schaffte beim MSV den Sprung von der Jugend in den Profibereich.
Am Freitagabend kehrte er mit Rot-Weiß Oberhausen in die MSV-Arena zurück. Der 35-Jährige war einer der Garanten für den 2:0-Sieg beim Tabellenführer. Mit einer bärenstarken Leistung führte er das Team in Abwesenheit von Moritz Stoppelkamp zum Sieg.
"Das war eine Kulisse, die so auch nicht jeder von uns kannte. Aber wir haben einige erfahrene Spieler, die wir mitgenommen haben, um die Jungen zu unterstützen", lobte RWO-Trainer Sebastian Gunkel.
Und Öztürk ging auch auf dem Platz voran. Dabei war sein Einsatz nach einem Zusammenprall mit Torhüter Kevin Kratzsch in der Vorwoche beim Sieg gegen den Wuppertaler SV zunächst fraglich. In der Schlussphase sorgte ausgerechnet der Routinier mit einer verunglückten Kopfballabwehr für die beste Torchance der Zebras im ganzen Spiel. RWO-Keeper Kratzsch lenkte den Ball mit einer Glanzparade noch um den Pfosten. "Das habe ich gemacht, damit der "Kratzschi" auch mal einen Ball hält. Letzte Woche hat er mir einen reingehauen in die Brust, deswegen wollte ich ihn mal testen", sagte Öztürk nach dem Spiel und lachte.
Glückwünsche zum Sieg nahm er gerne an, aber der Top-Favorit auf den Aufstieg bleibe der MSV. "Duisburg hat jetzt mal ein Spiel verloren. Die haben so viele Punkte wie noch nie eine Mannschaft in der Regionalliga-Hinserie geholt. Deshalb machen wir erstmal Woche für Woche weiter unseren Job. Und dann sehen wir mal, was am Ende der Saison dabei herauskommt. Das ist unsere Devise", sagte der alte Fuchs. "Das war ein sehr souveräner Auftritt von uns, mehr braucht man dazu eigentlich gar nicht zu sagen", analysierte er knapp.
Und wie war nun die Rückkehr in sein altes Wohnzimmer nach Duisburg für ihn? "Es war schön, die ganze Zeit ausgepfiffen zu werden, die ganze Zeit beleidigt zu werden. Da hat man dann ein noch ein bisschen mehr Ansporn gehabt", erklärte Öztürk. Und schob hinterher: "Da tut der Sieg doppelt gut."